Im zweiten Teil geht es um unsere Erlebnisse in der grenznahen Region sowie im südlichen Tschechien.
Unser Ferienort Bayerisch Eisenstein lag direkt auf der deutsch-tschechischen Grenze, so dass sich von dort aus schöne Ausflüge in unser Nachbarland anboten. Auch wenn es keine Grenzkontrollen mehr gibt, ist es wichtig, den EU-Heimtierausweis für seinen Hund mit einer gültigen Tollwutimpfung dabei zu haben. Nur 2 km hinter der Grenze liegt der Ort Železná Ruda, den wir allerdings nur durchfahren haben. Der Ort ist ein tschechisches Touristenzentrum und liegt mitten im Biosphärenreservat Šumava des Böhmerwaldes. Der Nationalpark Bayrischer Wald bildet zusammen mit dem Nationalpark Šumava die größte zusammenhängende geschützte Waldfläche Zentraleuropas.
Nur 1 km von der deutschen Grenze entfernt liegt das Naturschutzgebiet Schwarzer See(Černé jezero), der größte Gletschersee im Böhmerwald. Wir parkten am gebührenpflichtigen Parkplatz Špičák, von dort aus verlief ein teilweise betonierter Waldwanderweg bis zum Schwarzen See. Es waren recht viele Leute unterwegs. Überhaupt scheinen die Tschechen sehr gern zu wandern, etliche hatten auch einen eigenen Hund dabei. Wir haben uns eine Weile an den See gesetzt und das grünschimmernde Wasser betrachtet. Leider konnte man den See nicht umrunden. Aufgrund des einsetzenden Regens ging es für uns dann den gleichen Weg wieder zurück.
Ein weiterer Ausflug nach Tschechien führte uns zu den Burgen Kašperk (Kašperské Hory) und Velhartice in der Nähe von Susice. Um zur Burg Kašperk zu gelangen, parkt man ca. 1.200 m unterhalb der Burg auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz und wandert einen schönen Weg zur Burg hinauf (einfach). Mit Hund kann man nur den kleinen Innenhof besichtigen, wo es ein paar Bänke, Kleinigkeiten zu Essen und Kinderspielgeräte gibt. Wir haben uns relativ schnell auf den Rückweg gemacht, da wir noch eine weitere Burg ansehen wollten. In Velhartice wurden wir sehr nett empfangen und haben einige deutschsprachige Blätter mit der Geschichte der Burg in die Hand gedrückt bekommen. Wir durften zusammen mit dem Hund das gesamte Außengelände ansehen. Zum einen gab es eine tolle Burgruine mit Steinbrücke, außerdem ein Renaissanceschloss und ein Freilichtmuseum. Nicht zu vergessen die wunderbare Aussicht über den Böhmerwald.
Da wir auch Tschechien noch etwas mehr erkunden wollten, hatten wir für die letzten Urlaubstage eine Unterkunft in Nová Bystřice im Süden Tschechiens gebucht. So fuhren wir über den Grenzübergang Philippsreut über den bei schönem Wetter sicher sehr schönen Lipnostausee erstmal nach Česki Krumlov. Auch dort war es sehr grau und verrregnet, dafür gab es nicht ganz so viele Touristen wie sonst. Die Stadt hat ein wunderschönes historisches Zentrum und wird von dem riesigen Schloss überragt. Außerdem liegt sie malerisch direkt am Ufer der Moldau, die hier eine Flussschleife bildet. Von der Brücke aus konnten wir den vielen Kanuten zusehen, die teilweise sehr nass wurden, da es ein Wehr hinunterging. Die vielen Gassen sind von schönen Straßencafés gesäumt.
Leider hatten wir nicht so viel Zeit, so dass wir uns relativ schnell auf den Weg bis nach Nová Bystřice machen mussten. Wir hatten dort in der Pension Blanko ein Apartement mit Küchenzeile gebucht. Leider wurden wir nicht sehr freundlich begrüßt, sondern direkt nach einem Maulkorb für unseren (lieben) Hund gefragt, was uns sehr überrascht hat. Unseren Hund hatten wir ganz normal bei der Buchung angemeldet und auch auf der Website der Pension standen Hunde in der Preisliste ohne irgendeinen Hinweis. Wir haben uns letztlich nicht weiter darum gekümmert, aber trotzdem war es ärgerlich, weil wir sonst natürlich von vornherein eine andere Unterkunft gebucht hätten. Überhaupt war diese Pension leider ein Fehlgriff, es war unglaublich hellhörig, so dass man jedes Wort der anderen Gäste gehört hat. Spätestens um 6.30 Uhr war die Nachtruhe vorbei, weil überall die Türen geschmissen wurden.
Trotzdem haben wir ein paar schöne Tage in Tschechien verbracht. Wir besuchten die Burg Landštejn in Böhmisch Kanada, die an der Grenze von Böhmen, Mähren und Österreich gebaut wurde. Wir konnten dort auch mit Hund alles ansehen, innerhalb des Burgareals darf man sich frei bewegen. Sie ist eine der drei erhaltenen romanischen Burgen Tschechiens und wirklich sehenswert. Nach der Besichtigung machten wir eine Rundwanderung vorbei an einer nahegelegen Talsperre, an Feldern, durch den Wald zurück bis nach Landštejn, wo man direkt neben dem Parkplatz unterhalb der Burg in einem großen Biergarten gut und reichlich essen konnte.
Weitere Ausflüge führten uns in die schönen Orte Slavonice, Jindřichův Hradec, nach Třeboň inmitten einer riesigen Teichlandschaft sowie nach Vranov nad Dyjí, wo wir den Fluss Thaya entlang wanderten, der von einem beeindruckenden Schloss überragt wurde. Insgesamt war es ein sehr schöner Urlaub mit vielen tollen Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten.
Empfehlenswerte Reiseführer:
- Tschechien – Unterwegs in Böhmen und Mähren
- Südböhmen – Böhmerwald: Reisehandbuch
- Höfer Straßenkarten: Tschechische Republik
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